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Was das besondere an der Fotografie für mich ist

 

Immer öfter werde ich gefragt, warum ich plötzlich anfange zu fotografieren. Diese Frage möchte ich gerne in diesem Beitrag beantworten.

 

Um ehrlich zu sein, kommt es gar nicht so plötzlich.

Was viele nicht wissen ist, ich wollte früher immer Fotografin werden. Es war mein Traumberuf, weswegen ich auch mehrere Praktika bei verschiedenen Fotografen absolviert habe. Vom Fotostudio bis hin zur Werbefotografie war alles dabei. Jedoch war es nie das, was mich glücklich machte, es „befriedigte“ mich nicht, es war nicht das, was ich wirklich wollte. Für mich war beides, zu gestellt, zu künstlich, zu akkurat, dennoch lernte ich in diesen Praktika unglaublich viel.

 

Ich lernte viel über die Fotografie und auch viel über mich. Ich lernte, dass das was mich glücklich machen würde in diesem Bereich, nur freiberuflich war.

 

Dies war genau das, was mir eine riesengroße Angst einjagte, diese Ungewissheit, dieses freiberufliche, und das war der Moment, als ich meinen Traum zur Fotografie auf Eis legte.

Das fotografieren gab ich jedoch nie auf. Kurzzeitig nutzte ich die Spiegelreflex Kamera meines Dads, dann eine kleine Digital Kamera meiner Mum, bis ich mir meine eigene kleine kaufte, mit der ich aber nie zufrieden war und deswegen dann doch vorerst nur mit dem Handy weiter fotografierte. Da die Kamera im Handy selbst immer besser wurde störte mich es vorerst nicht, denn ich konnte fotografieren. Natürlich kann man Fotos mit dem Handy mit einer richtigen Kamera nicht vergleichen.

 

Im Oktober 2018 kam es aber dann dazu, das ich mir meine SonyAlpha6000 mit 2 Objektiven kaufte und ich kann euch sagen, es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Bin ich glücklich damit? Ja, mehr als das.

The Girl behind the Cam

Hinter der Kamera fühle ich mich am wohlsten, ich kann mich ausleben, ich kann einfach ich sein. Kaz (meine Kamera) ist eine Art „Schutz“ zwischen mir und denen die ich in diesem Augenblick fotografiere, denn sobald ich sie in den Händen halte, fallen meine Schutzhüllen, es fallen all meine Barrikaden die ich mir in all den Jahren aufgebaut habe. Es ist der Moment, wo ich theoretisch schutzlos bin, aber dennoch keine Angst habe, denn dadurch, das ich hinter der Kamera stehe brauch ich keine Furcht haben das ich doch noch in den Mittelpunkt gerate. Sobald ich meine Kamera auf die Stage richte, blende ich alles um mich herum aus und nehme nicht mehr viel war. Ich genieße dann vollkommen das hier und jetzt und diese Augenblicke.

 

Denn was ich besonders an der Fotografie liebe ist es, diesen einen besonderen Moment einzufangen. Den Moment, der Ehrlichkeit, den Blick hinter die Fassade, die Leidenschaft und so vieles mehr.

 

Ein Foto ist so nun einmal so viel mehr als nur ein Bild.

 

Wenn man ein Foto richtig aufnimmt, kann es eine Geschichte erzählen. Im richtigen Moment, kann man den Menschen hinter dem freudigen und lustigen Musiker auf der Bühne einfangen.

Die Leidenschaft seiner/ihrer Tätigkeit oder einfach auch einmal die Konzentration die es für etwas benötigt.

 

Oft sehen wir nur das, was wir möchten, aber sehen wir auch, was hinter einem Künstler steckt?

 

Sehen wir sein ehrliches Lächeln oder doch eher das Lächeln das für die Stage gemacht ist?

 

Wenn ein ehrliches Lächeln eines Menschen seine Augen erreicht, das ist der Moment, den man einfangen möchte. Der Moment, den ich einfangen möchte, weil er mehr als kostbar ist. Dieser kleine Moment der Ehrlichkeit!

 

 

All das ist es, was die Fotografie für mich ist und was sie ausmacht. Ich sehe nicht mehr was um mich herum passiert, sondern ich achte effizient auf die kleinen Details. Auf das, was denjenigen dem ich gerade ablichte ausmacht. Denn ein Mensch ist viel mehr als das was er anderen zeigt.

 

Schein und Sein. Ich glaub das ist, was man diesbezüglich am besten sagen kann. Denn oft hört man ich kenne den oder den (was viele auch über mich meinen), aber sind wir ehrlich, man kennt den Namen der ein oder anderen Person, aber das was sie wirklich ausmacht, seinen Charakter/Vergangenheit etc. pp. kennt man nicht. (was jedoch wieder ein anderes Thema ist).

 

Dies kann man zwar auch nicht mit der Kamera einfangen, aber man kann den Moment einfangen, wenn die Person kurzzeitig den Vorhang fallen lässt.

 

Somit seht ihr, dass die Fotografie soviel mehr sein kann, als nur ein einfaches Bild.

Schaut einmal genauer hin, und eventuell erkennt ihr die Geschichte, die hinter dem ein oder anderen Bild steckt. Vielleicht erkennt ihr aber auch, diesen einen besonderen Moment, den dieses Bild ausmacht und zeigt.

Eure Saskia

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    DeanMarcus (Sonntag, 12 Mai 2019 19:08)

    Ich versteh genau was Du ausdrücken willst. Mich haben schon immer mehr die Bilder (Schnapp-Schüsse / Momentaufnahmen) interessiert die aus dem Augenblick heraus geboren sind. Unverfälscht und ehrlich.
    Ich halte dies für mich nicht mit der Kamera fest (wahrscheinlich ein Fehler) sondern nur mit meinen Augen. Ich beobachte Menschen, meine Umwelt, einfach alles um mich rum seit frühester Kindheit genau und genieße diese Momente wenn sich andere Menschen ungeschminkt bewegen. Daraus habe ich viel mehr gelernt als sonst wo.
    Und ja ich kann verstehen wie Du Dich hinter der Kamera fühlst.
    Daher wünsche ich Dir viele fantastische, magische, menschliche und schöne Momente.